Karnevalsknigge: Karneval und Fasching im Job

Bald ist es wieder soweit: Im Rheinland, München und vielen weiteren Orten stehen Karneval, Fasching oder die Fastnacht wieder vor der Tür. Ein schöner Anlass zum Feiern, Tanzen, Schunkeln und Singen, dessen Sinn sich nicht gleich jedem erschließt. Hier unsere Tipps für Einheimische und Zugereiste, wie sich die „tollen Tage“ gut überstehen lassen.

Wenn an Altweiberdonnerstag ab 11:11 Uhr in Köln, Düsseldorf und vielen weiteren Städten im Rheinland die Rechner runtergefahren werden, sind sie eingeläutet: die Karnevalstage.

Streng genommen beginnt die Session natürlich am 11.11. um 11:11 Uhr und endet an Aschermittwoch beziehungsweise am Veilchendienstag mit der Nubbelverbrennung um Mitternacht. Danach beginnt die Fastenzeit. Zumindest wird das Bier wieder günstiger.

Karnevalsknigge – 5 Tipps fürs richtige Feiern an Karneval:

  • Nicht nur „Nein“ sagen: Natürlich müssen Sie nicht mitfeiern. Aber es ist ähnlich wie bei der Weihnachtsfeier. Wenn alle aus dem Büro mit dabei sein, fällt es auf, wenn Sie sich entziehen. Und mal mit dem IT-Fachmann zu schunkeln, kann vielleicht auch das Eis brechen und die nächste Anfrage etwas schneller erledigen lassen.
  • Verkleiden ist erlaubt: Und je fantasievoller, desto besser! Aber im Büro reicht auch das Herzchen auf der Backe, eine rote Nase und Perücke. Mehr Spaß macht es allerdings, sich ein originelles Kostüm zu überlegen. Wenn man das in einer Gruppe bastelt, hat man gleich noch mehr Grund loszugehen.
  • Stellen Sie sich darauf ein: Ja, es werden immer noch Krawatten abgeschnitten und Schnürbänder. Ziehen Sie einfach eine alte Krawatte an und nicht Ihre besten Schuhe – und tragen Sie es mit Fassung und Humor. Die Auszubildenden oder wer auch immer wird es Ihnen danken und danach mit Respekt von Ihnen reden.
  • Trinken, ja, betrinken, nein: An den Karnevalstagen geht es auch in den Unternehmen grundsätzlich lockerer zu. Am Donnerstag wird bereits am Vormittag Alkohol getrunken. Zu viel sollte es allerdings nicht werden.
  • „Nein“ zum Alkohol ist natürlich okay: Das war nicht immer so, noch vor einiger Zeit konnte es einem passieren, dass man zum Trinken gedrängt wurde. Das ist heute in den meisten Unternehmen anders. Also können Sie auch Wasser, Schorle oder Softdrinks statt Bier (in Köln: Kölsch, in Düsseldorf: Alt) trinken.
  • Locker ja, grenzenlos, nein: Gerade, wenn Alkohol im Spiel ist, fallen irgendwann die Bedenken. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie die Kontrolle behalten. Vor allem, wenn es zum Flirt kommt. Achten Sie unbedingt die Grenzen des Gegenübers, egal ob Mann oder Frau.
  • Bleiben Sie (nicht) bis zum Schluss: Nach zwei bis drei Stunden ist dann auch genug gefeiert. In vielen Unternehmen ziehen einzelne Gruppen weiter zum Straßenkarneval, das kann man mitmachen, muss aber nicht.
  • Besuche ausgewählte Veranstaltungen: Neben den großen, bekannten Sitzungen gibt es viele kleinere Sitzungen, die Kultstatus genießen wie die Stunksitzung in Köln oder auch viele andere Sitzungen aus dem alternativen Karneval. Ebenfalls besonders ist der Geisterzug am Samstag in Köln.

Arbeitsrechtliche Fragen zu Karneval

An Karneval scheinen so einige Regeln im Job außer Kraft gesetzt. Trotzdem gilt es, ein paar grundsätzliche Fragen zum Arbeitsrecht zu beachten:

  • Krawatte abschneiden: Ist grundsätzlich nicht erlaubt. Es kommt zwar trotzdem häufig vor, kann eine Mitarbeiterin aber zur Zahlung von Schadensersatz verpflichten (Urteil des Arbeitsgerichts Essen vom 3.2.1988)
  • Alkoholgenuss: Durch das Trinken von Alkohol darf die Leistungsfähigkeit und Sicherheit eines Arbeitnehmers nicht beeinträchtigt werden. Wenn es ein Chef an Karneval erlaubt, gilt es als Betriebsfeier und ist damit zulässig.
  • Anspruch auf Arbeitsbefreiung: Einen Anspruch auf Arbeitsbefreiung gibt es nicht, ein Arbeitgeber darf entscheiden, ob er Rosenmontag als normalen Arbeitstag oder bezahlten Feiertag behandelt. Wenn es allerdings in einem Unternehmen über längere Zeit eine „betriebliche Übung“ gibt, das heißt: Rosenmontag wurde nie gearbeitet, kann der Arbeitgeber dies nicht einfach rückgängig machen. Der Arbeitgeber müsste dies im Arbeitsvertrag als freiwillige Leistung vermerken.

Die Choreographie der Karnevalstage

  • Altweiberdonnerstag (auch: Wieverfastelovend): In den meisten Büros, Ämtern und Schulen endet die Arbeit oder der Unterricht gegen 11 Uhr. Bereits vorher sieht man im Straßenbild verkleidete Menschen, die entweder zu einem zentralen Ort in der Stadt (in Köln der Altermarkt) ziehen, in eine der vielen Kneipen oder zur Arbeit gehen. In vielen Unternehmen finden interne Weihnachtsfeiern statt. Legendär sind zum Beispiel die Feste des WDR.
  • Freitag: Normaler Arbeitstag in vielen Unternehmen. Was wirklich von den einzelnen Mitarbeitern erwartet werden kann, steht auf einem anderen Blatt. Abends: Kneipenkarneval. In vielen Kneipen wird Karnevalsmusik gespielt oder auch Schlager, Disco, alles sehr tanz- und mitsingbar.
  • Samstag/Sonntag: Schull- und Veedelszüge in den Karnevalshochburgen Köln/Düsseldorf. Die sind nicht so groß und überlaufen wie der Rosenmontagszug, man ist dicht dran und kann so auch viel Spaß haben. Abends: Kneipenkarneval, s. Freitag. In Köln findet zudem der Geisterzug statt, ein Umzug mit Fackeln und Sambamusik, der zu Zeiten des zweiten Golfkriegs Anfang der Neunzigerjahre entstand.
  • Rosenmontagszug: Der große Zug mit Millionen von Besuchern und Beteiligten, so zumindest in Köln, Düsseldorf, Mainz etc. Ein Umsatz- und Sympathieträger. Entlang des Zugwegs laden Bewohner (zahlende) Gäste und Unternehmen Mitarbeiter, Kunden und Kooperationspartner zum Mitfeiern ein. Wer einen Platz auf einer der Tribünen ergattert, gehört zum erlauchten Kreis. Abends: Kneipenkarneval, s. Freitag.
  • Veilchendienstag: Schull- und Veedelszüge in den großen Städten, in einigen kleineren Städten finden hier auch die eigentlichen Züge statt. Abends: Kneipenkarneval mit Nubbelverbrennung. Eine Strohpuppe, der „Nubbel“, wird um Mitternacht verbrannt. Danach ist Schluss mit Karneval. In München wird am Dienstag Fasching auf dem Marienplatz gefeiert.

Karneval zum Netzwerken

Es kann auch ohne Karneval gehen – vielleicht. Aber in Städten wie Düsseldorf und Köln läuft vieles über Beziehungen und Netzwerke in den Karnevalsvereinen. Manche sind geschlossene Vereine, zu denen man nicht so leicht Zutritt bekommt. Wenn einem Karneval grundsätzlich Spaß macht, kann es sich durchaus lohnen, sich um eine Mitgliedschaft zu bemühen.

Netter und entspannter geht es oft bei der Organisation der Schul- und Viertelszüge zu. Hier gehen Schulen, Vereine, Sambatruppen mit und organisieren sich ohne viel Aufwand selbst.

Wichtig zu wissen: In den letzten Jahren gibt es einige neue Karnevalslieder, die die traditionellen Lieder ergänzen. In Köln haben sich zum Beispiel Bands wie Kasalla („Pirate„) oder Cat Ballou („Et jitt kei´ Wood„) einen Namen gemacht. Auch sie singen Mundart, also Kölsch, was für Fremde nicht immer leicht zu verstehen ist.

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Bild: go2/photocase.de

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