„Buenos Dias!“ – Arbeiten in Mexiko

Seit Oktober 2011 hat es Martin Gugger nach Guanajuato in Mexiko verschlagen. Hingeschickt wurde er im Rahmen des Traineeprogramms im Fachbereich Produktion bei Schaeffler. Im Werk Irapuato ist er im Bereich Tool Management beschäftigt. Hier berichtet er aus seinem Arbeitsalltag:

„Ein ganz normaler Arbeitstag in Irapuato beginnt mit der Fahrt im mexikanischen Berufsverkehr aus dem Zentrum ins Industriegebiet der Stadt, wo sich das Schaeffler Werk befindet. Das ist einer der größten Unterschiede zwischen einem lateinamerikanisches Land und Deutschland: der Verkehr.
An die Fahrweise der Mexikaner muss man sich erst einmal gewöhnen und das eigene Verhalten entsprechend anpassen. Und wenn man das getan hat kann man sicher sein, dass man beim Anlegen deutscher Maßstäbe für den ein oder anderen Verweis gerade stehen müsste. Aber so ist das hier eben.
Der Aufgabenbereich im Tool Management reicht vom so genannten Pre-setting (Rüstvorbereitung der Werkzeuge für die Fertigungsmaschinen) über die Versorgung der Maschinen mit Werkzeugen (insbesondere Verschleißwerkzeuge) bis hin zur Werkzeugverwaltung und -wiederbeschaffung. Dazu kommt noch die Koordination des angeschlossenen Werkzeuglagers.

Im Werk angekommen ist eine der ersten Tätigkeiten am Tag die Teilnahme an einer der Statusbesprechungen in den Fertigungssegmenten. Zusammen mit den Teamleitern, Technologen und Fertigungsplanern werden die Vorkommnisse der vergangenen Schicht besprochen und geplante Maßnahmen durchgegangen. Hier kommen viele Bereiche zusammen, sodass man in einem recht interdisziplinären Team arbeitet, was die Arbeit sehr abwechslungsreich und interessant macht. Meine Kollegen aus dem Tool Management und ich sind in diesen Besprechungen vertreten um abzuklären, ob Probleme mit Werkzeugen aufgetreten sind oder um offene Aktivitäten für unsere Abteilung nachzuprüfen.

„Man muss das Rad nicht immer neu erfinden.“

Interessant und sehr aufschlussreich ist auch der Austausch mit anderen Werken und Spezialisten anderer Standorte, den die Arbeit in meinem Einsatzbereich beinhaltet. Wenn beispielsweise Probleme mit Werkzeugen auftreten, die nicht sofort zu beheben sind, greift man gerne auf das internationale Netzwerk zurück, um eine Lösung zu finden. Aktuell stehen wir in Kontakt mit Deutschland, um Schwierigkeiten mit einem Fräswerkzeug zu beseitigen. Gemäß dem Motto „Man muss das Rad nicht immer neu erfinden“ fragt man hier an anderen Standorten, ob ähnliche Schwierigkeiten bereits bekannt sind. Zwar ist der direkte Austausch mit Europa aufgrund der Zeitverschiebung nicht ganz so einfach, aber es ist eine gern genutzte und hilfreiche Informationsquelle. Darüber hinaus ist genau das der Reiz eines international agierenden Unternehmens, der das Arbeiten noch abwechslungsreicher und spannender macht.

Diskussionen auf Spanisch

Ein weiterer fester Bestandteil des Arbeitstages ist die Teilnahme am ’Daily Walk’ durch die Fertigung zusammen mit der Werk- und Segmentleitung. Hier werden der aktuelle Produktionsstand besprochen und – was insbesondere für mich und meinen Bereich wichtig ist – gerade bestehende Probleme weitergegeben. Es ist als Abteilung Tool Management, die als Servicebereich für die Produktion zu verstehen ist, nicht immer leicht, allen Anforderungen der Fertigung gerecht zu werden. So kommt es dann auch öfter vor, dass ich mit den Segment- oder Teamleitern über die optimale Lösung der aufgetretenen Probleme diskutiere – natürlich auf Spanisch. Das macht die Sache zwar etwas schwieriger, aber da helfen mir zum Glück die Sprachkenntnisse weiter, die ich im Rahmen meines Auslandsstudiums gesammelt habe.

Diese Sprachkenntnisse erleichtern es mir auch, bei Besprechungen zusammen mit den Werkstechnologen und den lokalen Werkzeuglieferanten am Ball zu bleiben, wenn es beispielsweise darum geht, die Ursache für einen vorzeitigen Werkzeugausfall zu finden.
Wenn die festen Termine des Vormittags abgehakt und die aufgetretenen Probleme angegangen sind, geht es an die weiteren Punkte des Tages. Beispielsweise an das Voranbringen der parallel laufenden Verbesserungsaktivitäten innerhalb des Tool Managements.

Scharfes Essen und nette Kollegen

Während der Zeit hier in Mexiko kommt es immer wieder vor, dass man der ein oder anderen Herausforderung gegenübersteht wenn es darum geht, Verbesserungen in einem Bereich voranzutreiben, obwohl man dort auf keinen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. Hier hilft jedoch die kulturtypische, sehr offene und freundliche Art, für die Lateinamerika der Ruf vorauseilt, meist weiter. Durch diese offene Art kann es dann auch schon mal sein, dass man nach der Arbeit mit den Kollegen noch kurz zum Essen geht – selbstverständlich mexikanisch, nur dass es hier besser schmeckt als man es aus Deutschland gewohnt ist. Allerdings ist es fast immer auch wesentlich schärfer.

Früh Verantwortung übernehmen

Das Arbeiten in Irapuato enthält alle Elemente, die einen Auslandseinsatz bzw. den Durchlauf eines Traineeprogramms charakterisieren. In einem solchen Programm bekommt man das, was ein international agierendes Unternehmen ausmacht hautnah mit: Weltweit vernetztes Arbeiten, Austausch und Wissenstransfer mit Kollegen anderer Standorte und Länder – und das alles schneller und intensiver, als es sonst möglich wäre. Auch die Chance, sich bereits früh nach dem Berufseinstieg in verantwortungsvollen Positionen zu üben, ist eine einmalige Gelegenheit des Traineeprogramms.
Aber auch der Austausch mit anderen Trainees der unterschiedlichen Disziplinen in der Heimatstation oder das Kennenlernen verschiedener Bereiche des Unternehmens machen das Traineeprogramm reizvoll und bieten einen umfassenden Einblick in das Innenleben eines großen Unternehmens. Darüber hinaus ist die persönliche Erfahrung, die man durch so einen Auslandsaufenthalt gewinnt, unbezahlbar.“

Zur Person:

Der 28-jährige Martin Gugger studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Maschinenbau an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Er absolvierte Praktika bei Audi, Siemens und FCI Connectors. Durch ein Auslandssemester an der Universidad de Alcalá und ein Praktikum bei Volkswagen in Spanien spricht er fließend spanisch. In seiner Freizeit treibt er gern Sport und interessiert sich für andere Kulturen und Fremdsprachen.

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